Die gefiederten Freunde Hansi, Carly und Hugo begleiten dich auf den folgenden Seiten in die Welt der Kanarienvögel.
Zuerst möchte ich dir die drei einmal vorstellen:
Hansi ist ein Gesangskanarienvogel. Er begrüßt dich mit seinen tollsten Gesangstönen. Mit einer Hohlrolle, die wie „ru ru ru“ und „ro ro ro“ klingt. Oder mit „dü dü dü“ und „du du du“, was wie eine Pfeife klingt.
Carly ist ein lustig anzusehender Gestaltskanarienvogel. Gestaltskanarienvögel haben eine andere Form und Haltung, singen stets sehr fröhlich, aber nicht so schön wie Hansi.
Seine Verwandten können sehr groß oder sehr klein sein. Andere sind dick und rund oder lang und schlank. Manche haben eine lustige Federhaube auf dem Kopf oder lockige Federn am Körper. Andere stehen sehr aufrecht oder nehmen eine Haltung wie eine „Sieben“ oder eine „Eins“ ein.
Hugo ist ein Farbenkanarienvogel. Farbenkanarien haben prächtige Farben, singen aber nicht so schön wie Hansi. Sie können verschiedene Farben und auch unterschiedliche Zeichnungen haben. Sicher kennst du die rein gelben, roten oder weißen Kanarien. Es gibt aber noch viel, viel mehr Farbkombinationen.
Kanarienvögel leben schon seit 500 Jahren bei uns Menschen. In dieser sehr langen Zeit ist aus dem Kanarengirlitz das Haustier „Kanarienvogel“ geworden.
Es sind fast immer vier Junge im Nest und es ist eine große Aufgabe für die Vogeleltern, genügend Futter für alle zu besorgen.
Falls deine Eltern es erlauben, dass du einen Kanarienvogel anschaffen darfst, überlege es dir recht gut, denn du übernimmst damit eine große Verantwortung.
Ist dein gefiederter Freund dann im Haus, musst du einige Grundregeln beachten:
Um immer einen lustigen und fröhlichen Freund mit einem schönen Gefieder zu haben, ist es wichtig, dass du deinen Kanarie täglich mit Futter und frischem Wasser versorgst.
Das Vogelheim soll immer sauber und mit Vogelsand als Bodenbelag versehen sein. Für die Reinigung empfehle ich dir, in der Woche einen festen Tag einzuplanen, damit du es auch nicht vergisst.
Wenn dein kleiner Sänger plötzlich ganz unruhig wird und vor Schreck im Käfig umherflattert, ist meistens etwas Besonderes und Ungewöhnliches im Raum.
Dann fühlt er dein Vertrauen und wird wieder ruhiger.
Du darfst deinen Kanarienvogel nicht aus dem Käfig scheuchen. Öffne sein Vogelheim und er wird neugierig seinen Weg in die „kleine Freiheit“ der Wohnstube finden.
Du kannst sicher sein, dass er seinen Weg zurück in sein Vogelheim findet, wenn du dort leckeres Futter hineingibst.
Wenn der Vogel sich nicht wohlfühlt, dann plustert er sich auf oder steckt seinen Kopf ins Gefieder. Hugo zeigt uns wie es aussieht, wenn er mal krank ist.
Dann solltest du zusammen mit deinen Eltern sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Unterscheiden musst du natürlich, wenn der Vogel auch mal am Tag sein „Schläfchen“ benötigt. Carly ist manchmal so eine kleine Schlafmütze. Nach einiger Zeit erwacht er wieder und ist munter wie zuvor.
Nach einer gewissen Zeit möchtest du den Vogel vielleicht auch mal anfassen oder streicheln. Dafür benötigst du sehr viel Zeit und Geduld.
Besser ist es, wenn du dich sehr oft mit dem Vogel beschäftigst und wenn er dann im Zimmer umherfliegt, wird er sich vielleicht von selbst auf deinen Arm oder Kopf setzen.
Bleib dann ruhig stehen oder bewege dich ganz ruhig, damit der Kanarienvogel merkt, dass du es gut mit ihm meinst. Er wird er dir schnell vertrauen und du kannst nach einiger Zeit deinen Kanarienvogel vielleicht auch einmal streicheln.
Falls du mit deinem Kanarienvogel nicht genügend Zeit verbringen kannst, weil du tagsüber in der Schule bist oder dich mit Freunden triffst, ist dein Vogel allein.
Bestimmt hast du es auch nicht gerne, wenn sich niemand um dich kümmert und du immer allein bist.
Dann solltest du schon einen großen Käfig haben, damit sich die beiden neuen Freunde auch austoben können.
Wenn du zuhause bist, kannst du dann beide im Zimmer fliegen lassen.
Im Frühjahr ist dein Piepmatz plötzlich sehr aufgeregt, singt viel und kümmert sich nicht mehr so intensiv um deine Freundschaft.
Dann ist die Zeit gekommen, wo er Ausschau nach einem Weibchen hält, denn die Liebeszeit der Kanarienvögel beginnt.
Jetzt kannst du ihm eine Partnerin besorgen und mit der Vogelzucht beginnen.
Oder du erträgst den lustig und verrückten Hugo, wie auf unserem Bild zu sehen ist. Dann musst du dich aber möglichst oft um deinen gefiederten Freund kümmern.
Möchtest du mit der Vogelzucht beginnen, was eine ganz tolle Sache ist, musst du dich noch richtig schlau machen.
Eine Kanarienvogelfamilie benötigt eine ganz besondere Pflege. Es gibt Fachbücher, die du studieren kannst. Besser ist jedoch, du nimmst Kontakt zu einem meiner 15000 Vogelfreunde auf. Jeder von ihnen wird dich gern beraten. In vielen Städten gibt es Vogelvereine mit Jugendgruppen, wo du mit gleichaltrigen und erfahrenen Vogelfreunden über die Kanarien fachsimpeln kannst.
Deine Eltern können Kontakt mit dem Deutschen Kanarien- und Vogelzüchter-Bund aufnehmen. Dort bekommt man viele weitere Informationen.
Falls du Hansi, Carly, Hugo und weitere fröhliche Kanarienvögel mit sehr viel mehr „Kanarienwissen“ wieder treffen möchtest, gibt es ein kleines Buch von mir. Es ist im Falken-Verlag unter dem Titel: “Kanarienvögel“ erschienen.
Vielleicht sind diese Seiten für dich der Beginn einer großen Vogelliebe wie es bei mir vor vielen Jahren war.
Eurer Kanarienfreund Heinz Schnoor mit Hansi, Carly und Hugo
Im Jahr 1990 begann eine freundschaftliche Partnerschaft zwischen unserem Dresdner Verein und dem Verein „Farbenfreude Hamburg“ mit seinem damaligen Vorsitzenden Heinz Schnoor.
Heinz ist es gelungen, Kinder und Jugendliche für die Natur und die Vogelzucht zu begeistern. Er hat sich über seinen frühen Tod hinaus damit sehr verdient gemacht.
Ich glaube es ist in seinem Sinn, das sein kleines, für Kinder geschriebenes und gestaltetes Heftchen, heute auch in den modernen Medien verbreitet wird. Es ist auch hier als PDF-Datei zum downloaden verfügbar.
Norbert Schramm